RAD(T)SCHLAG DER JUGEND
Radkampagne in Schleswig-Holstein
Mit der Radkampagne "Bock-auf-Biken" wurde eine zentrale Idee umgesetzt, die SchülerInnen im Rahmen unserer Projektwochen entwickelt hatten. Die Umsetzung erfolgte über das Förderprojekt „Rad(t)schlag der Jugend“, das durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen des Förderaufrufs 2020 zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) und durch die Sparkassen Schleswig-Holstein gefördert wurde. Die Gesamtkosten lagen bei ca. 375 TEUR und die Fördersumme bei ca. 300 TEUR. Das Projekt startete am 01.07.2020 und endete am 30.04.2023.
Dieser Erfahrungsbericht stellt ein Ergebnis des Projektes dar (Download). Das Projekt zielte auf die Entwicklung und Erprobung eines landesweiten Belohnungssystems und einer Aufklärungskampagne zur Förderung des Radverkehrs in Schleswig-Holstein. Das Projekt richtete sich dabei gleichermaßen an die Bevölkerung und an die Touristinnen und Touristen des Landes Schleswig-Holstein. Sie sollten dazu bewegt werden, verstärkt auf das Fahrrad im Alltag zu setzen. Dabei wirkte das Projekt synergetisch zum Ausbau der Radinfrastruktur Schleswig-Holstein. In 2020 wurde ein Kampagnenkonzept entwickelt. Hierfür wurde die in Großstädten erfolgreich eingesetzte Bike Benefit Kampagne der Firma Bike Citizens auf Klein- und Mittelstädte sowie den ländlichen Raum adaptiert und um die Einbindung von E-Bikes (Pedelecs) und E-Scootern erweitert. Für die erradelten Bonuspunkte (sog. Finneros) gab es Einzelprämien (Rabatte, Gutscheine). Zudem gab es auch viele Sonderpreise zu gewinnen (z.B. Bambus-Räder von My-Boo, Heißluftballon-Fahrten). Und schließlich konnten die erradelten Punkte auch für den guten Zweck gespendet werden (Baumpflanzaktion, Klima-Wette etc.). Die Kampagne wurde erstmalig in 2021 umgesetzt (Mai – Oktober) und anschließend auf Basis einer Evaluation optimiert. Diese erfolgreiche Vorgehensweise wiederholte sich in 2022.
An der Kampagne haben insgesamt 11.425 Radfahrende mitgewirkt und dabei knapp 2,3 Millionen Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt. Somit wurden ca. 390 t CO2-Emissionen vermieden und ein großartiges Zeichen für den Klimaschutz gesetzt!
Das hiermit nun vorliegende Konzept beschreibt das Vorgehen bei der Entwicklung und der Umsetzung der Kampagne und dient als Erfahrungsbericht für interessierte Regionen. Der Bericht enthält viele Empfehlungen. Viele Punkte lassen sich sicherlich grundsätzlich auf andere Regionen übertragen. Jedoch sollten bei der Entwicklung der eigenen Kampagne immer auch die regionalen Gegebenheiten berücksichtigt werden, die durchaus sehr unterschiedlich sein können. Ebenso die Rahmenbedingungen, unter denen die Kampagne stattfinden muss. Unsere Kampagne wurde während der Corona-Pandemie durchgeführt. Insofern enthält der Erfahrungsbericht auch Empfehlungen, wie die Kampagne in absoluten Krisen-/Pandemiezeiten erfolgreich gestaltet werden kann.
Auch wenn es nicht nur das eine richtige Kampagnenkonzept gibt, sollen die nachfolgenden Empfehlungen helfen, erfolgreiche Kampagnen durchzuführen. Dieser Erfahrungsbericht richtet sich an interessierte Kommunen und Regionen, Unternehmen, Verbände oder zivilgesellschaftliche Akteure, welche eigene Radkampagnen planen.
ÜBER DAS RROJEKT
Förderer und Projektpartner
Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen des Förderaufrufs 2020 zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) gefördert.
Neben unserem gemeinnützigen Institut nahmen Bike Citizens und Consideo als Projektpartner teil. Zudem unterstützten die Sparkassen Schleswig-Holstein sowie die folgenden Netzwerkpartner unser Vorhaben: 21 AktivRegionen, Rad.SH, ADFC SH, VCD-Nord, Kiel Region sowie das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein. Und schließlich nahmen über 50 Schulen und somit über 2.500 SuS an dem Projekt teil.